„Fachkliniken nicht vergessen“

 Gesundheitspolitischer Austausch in der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn


Bad Heilbrunn – Vertreter der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn diskutierten mit Karl Bär, Mitglied des Bundestags für Bündnis 90/Die Grünen aus dem bayerischen Oberland, die bevorstehenden Pläne zur Krankenhausreform und die Rolle der Fachkliniken darin.
 
Teil der Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) ist, die Krankenhäuser in Deutschland in Versorgungsstufen / Level einzuteilen, denen bestimmte Leistungsgruppen zugeordnet werden sollen. Daran gekoppelt werden soll eine Reform der Krankenhausvergütung.  Lauterbach plant einen Teilausstieg aus dem System der sogenannten Fallpauschalen, die derzeit fixe Zahlungen für bestimmte Behandlungen und Eingriffe garantieren. Das Bundesministerium will, dass Kliniken künftig Geld allein für die Vorhaltung bestimmter Leistungen erhalten. 

„Unsere hochspezialisierten Leistungsspektren u.a. der Diabetologie, Orthopädie und neurologischen Frührehabilitation könnten wir bei der geplanten Neuausrichtung nicht mehr anbieten. Dazu müssten wir in ein hohes Level eingestuft werden. Voraussetzung dafür wären zum Beispiel Hubschrauberlandeplatz und Computertomografen – beides brauchen wir für unsere Fachrichtungen aber gar nicht“, so Veronika Diepolder, zentrale Geschäftsleitung für Finanzen, Controlling und Einkauf der m&i-Klinikgruppe Enzensberg. „Fachkrankenhäuser bieten gerade wegen ihrer Spezialisierung wichtige Leistungen meist für kleinere Patientengruppen mit schweren und schwersten Krankheitsbildern auf hohem medizinischem Niveau an. Die Breiten- und Notfallversorgung ist nicht unsere Rolle“, sagt Dr. Andreas Liebl, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin, m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn. 

„Heute fahren neun von zehn Krankenhäusern Verluste ein. Es ist also unstrittig, dass es einer Reform bedarf“, betont Diepolder. Die von Lauterbach geplante Verlagerung der Fachkrankenhäuser an Maximalversorger und Universitätskliniken sei jedoch weder medizinisch noch ökonomisch zielführend. Wenn die Eckpunkte des Ministeriums eins zu eins Gesetz werden, droht vielen spezialisierten Fachkliniken das aus.

Karl Bär, seit 2021 Mitglied des Bundestags, sicherte seine Unterstützung zu. „Mir ist die Tragweite der Krankenhausreform für die Fachkliniken bewusst. Wir müssen für ihre speziellen Bedürfnisse eine vernünftige Regel finden.“ Bär versprach, den Vorschlag, wie die Bereiche der Fachkliniken in der Krankenhausreform berücksichtigt werden, nach Berlin zu tragen. Denn die Fachklinik Bad Heilbrunn sei mit ihrer Expertise nicht nur ein wichtiger Player in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber in Bad Heilbrunn, so Bär abschließend.

Pressemitteilung "Fachkliniken nicht vergessen"

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